Herr Takashi Morita. Damals 21 Jahre alt. Bombardiert im Häuserblock 1 von Yokogawa-Chô, etwa 1,5 Kilometer entfernt vom Epizentrum. In dem Augenblick sah er etwas wie einen Magnesiumblitz und wurde von der Druckwelle fortgerissen. Kinder sagten ihm „Soldat, räche uns bitte“ und starben. Damals war er von Rache erfüllt. Aber nachdem er die furchtbare Situation gesehen hatte, dachte er, dass man sich auf keinen Fall rächen sollte. Das hat ihn dazu geführt, sich in der Friedensbewegung zu engagieren. Er sagt, dass er sich für die Wertschätzung des Friedens einsetzen will, solange er lebt.
【Als Militärpolizist nach Hiroshima】
Am 1. November 1944 wurde ich in die Luftwaffe in Hamamatsu als Instandsetzungssoldat eingezogen. Von da ab erlebte ich einen Bombenangriff nach dem anderen. Auch die Luftwaffe von Hamamatsu wurde furchtbar bombadiert. Der Flughafen von Hamamatsu wurde angegriffen. Es gab kein Essen für Soldaten. Es ist auch eine Tatsache, dass sie alle unterernährt waren und Soldaten ins Krankenhaus gebracht wurden. So war die Situation damals in Japan. Am 1. Februar 1945 kam ich in die Militärpolizeischule. Trotz der heftigen Luftangriffe auf Tokio gab es auf der Militärpolizeischule drei Mahlzeiten täglich, auch wenn es harter, mit Gerste gemischter Reis war. Es gab keinen Tag ohne Fleisch oder Fisch. Das empfand ich als Widerspruch beim Militär. Als ich bei der Militärpolizeischule gefragt wurde, wohin ich zugewiesen werden wolle, wollte ich wieder in meine Heimat, Hiroshima. Ich nannte Hiroshima und kehrte heim. Als ich von Tokio aus dorthin mit dem Zug fuhr, sah ich alle Bahnhöfe stark bombadiert. Aber als ich in Hiroshima wieder zurück war, war der Bahnhof wie damals bei meiner Abreise im November - es waren keine Bomben gefallen. Das war wirklich merkwürdig. Mit Angst fragte ich mich, warum keine Bombe oder Brandbombe auf Hiroshima, die als Militärstadt galt, gefallen war.
【Der Moment der Bombardierung】
An jenem Tag wohnten wir in einem Gebäude namens Kôdôkan im Nekoyachô-Viertel. Mein Quartier war im zweiten Obergeschoss. Um 8 Uhr verließen wir das Haus. In Dobashi stiegen wir in die Straßenbahn Richtung Yokogawa ein und an der Haltestelle Betsuin-Mae aus. Alle Mitglieder der Truppe marschierten in Reihen, gingen über die Yakogawa-Brücke und bogen nach links. Als wir noch ein Stückchen weiter gingen, war es 8 Uhr 15. Ungeheuerer Blitz. Alle sprechen zwar von "Blitz und Knall", aber ich hörte keinen Knall. Es war ein ein ungeheurer Blitz, als ob Magnesium vor meinen Augen verbrannte. Und ein ungeheuerer Druck, eine Explosionswelle. Es war ein Glück, dass der Explosionswind von hinten kam. Meine Mütze und meine Uhr waren natürlich weg. Ich wurde etwa 10 Meter nach vorne weggeblasen. Ich erinnere mich, dass ich, als ich wieder aufstand, das Gebäude vor mir zerstört sah. Aber ich dachte, dass ein Pulvermagazin explodiert war, weil es dort in der Nähe, in Koshô-Machi eins gab. Mir kam nicht die Idee, dass das ein Luftangriff war.
Als ich aufstand, war es um mich herum dunkel, aber ich sah, dass es nicht das Pulvermagazin war. Wir gingen zu fünft oder sechst zum Zielort weiter. Am Fuße eines kleinen Abhangs links gab es ein Wohnhaus. Eine alte Dame rief uns: „Soldaten!“ Ich fragte sie, was los war. Sie sagte mir, „Bitte helfen Sie, meine Schwiegertocher und das Enkelkind sind unter dem Haus begraben.“ Wir sind sofort dorthin gegangen und haben geholfen. Als sie „Danke“ sagte, ging das Haus in Flammen auf. Wäre ich ein bisschen später gekommen, wären sie im Brand umgekommen. Es war mein großer Lebenssinn in diesem ganzen Tag, dass ich die Frau und das Kind in ihren Armen retten konnte. Danach gingen wir bergauf, aber dort war alles zerstört und die Soldaten konnten sich nicht bewegen. Uns wurde gesagt, „Kann jemand nach Hiroshima? Wir nicht wissen, was dort passiert ist.“ Trotz der Brandwunde sagte ich „Ich gehe.“ Ich griff den Säbel und machte mich kurz nach 10 Uhr vom Berg von Koi auf den Weg in die Stadt.
【Der schwarze Regen und die Atombembenopfer】
Der Regen fing an zu tropfen. Aber er war schwarz, und ich erschrak. Überall gab es Feuer. Deshalb sagten manche Verwundete, „Die Amis wollen uns mit Öl besprengen und uns verbrennen.“ Das glaubte ich nicht. Es wirkte anders als Öl. Aber es war tiefschwarzer Regen. Mein ganzer Körper war damit übergossen. Ein alter Mann kam und ich erschrak. Er war nackt und ging ganz langsam. Das war das erste Atombombenopfer, das ich sah. Er kam hastig heran und klappte zusammen. Als ich ihn ansprach, war er schon tot. Das geht mir nicht aus dem Sinn. Er war nackt, die ganze Haut hing runter, auch das Gesicht war rot, er sah schrecklich aus. Als ich das sah, bekam ich einen Schreck. So sah das erste Atombombenopfer aus, das ich an dem Tag sah. Kinder standen überall im Kreis und sagten „Wasser, bitte“ „Mutter!“. Ich sah Kinder sterben und ihre letzten Worte waren: „Soldat, räche uns bitte!" Ich sagte ihnen, „Verlasst euch drauf, ich mache die amerikanischen Soldaten fertig.“ Ehrlich gesagt war ich damals voller Rachegefühle. Aber als ich danach mehr als hunderttausend Menschen sterben sah, hatte ich das Gefühl, dass man sich auf keinen Fall revanchieren sollte.
【Amerikanische Kriegsgefangene】
Am 5. August, Sonntag, sah ich bei der Kommandantur der Militärpolizei auf dem Exerzierplatz West die inhaftierten Besatzungsmitglieder des Bombers B24, der eine Woche vorher abgestürtzt war. Diese Leute sah ich am 5. Als ich gegen Mittag des 6. in den Exerzierplatz West reinkam, lagen sechs der Gefangenen dort, die sofort gestorben waren. Der einzige Überlebende war halbnackt. Er war an einem verkohlten Weidenbaum mit den Händen hinter dem Rücken angebunden und schüttelte seinen Körper nach vorne und hinten. Er hatte schwere Brandwunden. Ein Militärpolizist aus Kure kam zu mir und bot mir einen Reisball an. Aber ich aß ihn nicht. Der Oberstleutnant der Militärpolizei, der die Lebensmittel mitgebracht hatte, hatte von Kure bis zum Zentrum von Hiroshima alles angesehen, und das Erste, was er zu mir sagte, war „Das ist keine normale Bombe. Das ist eine Atombombe.“
【Die Rettung der Kaiserlichen Hoheit I U】
Weil wir am verbrannten Exerzierplatz West nichts tun konnten, hieß es, dass eine Gruppe zur mobilen Einsatztruppe der Militärpolizei in Nekoya-Chô gehen würde, deshalb ging ich mit diesen Leuten dort weg und bis zur Aioi-Brücke. An der Brücke sagte uns ein Mittelschüler, „Da ist Stabsoffizier Tsunemitsu.“ Stabsoffizier Tsunemitsu hatte in der zweiten Hauptarmee den Namen Tsunemitsu bekommen, aber er war ein Mitglied der koreanischen kaiserlichen Familie, Kaiserliche Hoheit I U. Die Militärpolizei hatte die Pflicht, der kaiserlichen Familie zu helfen. Um die Kaiserliche Hoheit zu retten überquerten wir die Aioi-Brücke westwärts. Am Zugang der Brücke lag I U zusammengebrochen. Um die Militärkommandantur zu besuchen, war er von der Amtswohnung Maeda Bessô, auf einem Armeepferd in die Stadt Hiroshima gekommen, wo ihn die Atombombe erwischt hatte. Nun lag er am Fuß der Aioi-Brücke.
Wir stiegen unter die Brücke, hielten ein flüchtendes Schiffe an und legten alle Verwundete an den Brückenkopf. Sie taten mir leid. Wir ließen alle an Land gehen und dann stiegen seine Hoheit, Oberstleutnant Yoshinari, Obergefreiter Kaneko und die Militärpolizisten ein. Aber es war gerade Flut, und das Schiff kam nicht voran. Wir hingen unter der Aioi-Brücke fest. In Ujina gab es die Schiffseinheit der Armee, die Akatsuki-Truppe. Von dort hatten sie zwei Landungsboote stromaufwärts zur Rettung der Evakuierten geschickt. Eins davon hielten wir unter der Brücke an. Wir stiegen mit seiner Hoheit ein und fuhren nun stromabwärts.
Mit einem Boot, auf dem nur 5 oder 6 Mann waren, fuhren wir den Fluss entlang, an dem zu beiden Seiten viele Verwundete lagen. Ich kann nicht vergessen, was die Matrosen, die sich um tausende verwundete Schüler kümmerten, unserem vorbeifahrenden Boot zuriefen: „Kommt hierher vorbei. Wollt ihr diese Verwundeten hier liegen lassen?“ Das war traurig. Es war schmerzlich, sie im Stich lassen und weiterfahren zu müssen. Vielleicht hätten wir einige Verwundete retten können. Aber das war unmöglich. An beiden Ufern standen viele Familien am Flussufer im Wasser und baten winkend unser flussabwärts fahrendes Boot um Hilfe. Es war die Hölle. I U erreichte Ujina, wo ich mich verabschiedete. Dort wurde sein ganzer Körper verbunden. Dann brachten ihn die Soldaten zur Insel Ninoshima hinüber. Die ganze Nacht wurde er behandelt. Aber am nächsten Tag starb er. Und als die Kaiserliche Hoheit starb, nahm sich Oberstleutnant Yoshinari das Leben.
【Kriegsende im Heereslazarett】
Gegen 20 Uhr war ich beim Kôdôkan in Nekoya-Chô zurück. Es war voll von Atombombenopfern aus der Umgebung, die Brandwunden hatten. Es drängten sich so viele zivile Atombombenopfer, dass ich mein Zimmer nicht betreten konnte. Diese Nacht beschäftigte ich mich mit ihrer Behandlung und fiel bei Tagesanbruch in einen leichten Schlaf. Am nächsten Tag sollte ich die Atombombenopfer zu einem andren Ort verlegen, um meinen Aufgaben als Militärpolizist nachkommen zu können. Dass ich das trotz der Brandwunde tun konnte lag wohl daran, dass ich mit 21 Jahren noch jung war. Aber am übernächsten Tag ging es gar nicht mehr. Ich wurde ins Krankenhaus gebracht. Das war die Volksschule in Ôno. In diesem Behelfslazarett waren Soldaten aus Hiroshima aufgenommen. Ich lag drei Tage dort, vom 6. bis 8.. Alle Brandwunden waren von Maden befallen. Ich sah, dass einige Leute gleich nach der Aufnahme starben, weil die Maden ihr Fleisch fraßen. Drei Kehrschaufeln voll Maden kamen heraus. So eine Situation war das damals. Es gab so viele Verwundete.
Ein Soldat, dem es relativ gut ging, sagte beim Sonnenbad im Garten dem vorbeikommenden Militärarzt, dass seine Haare ausfielen. Der Arzt antwortete, „Der starke Lichtstrahl hat die Haarwurzeln kaputtgemacht. Aber bald wachsen sie wieder.“ Von Radioaktivität hatte er keine Ahnung. In wenigen Tagen hatte man Flecken im Gesicht. Das Zahnfleisch blutete. So wird das dann. Dann kriegte man eine Ringer-Lösung-Injektion. Aber das war eigentlich schon zu spät. Bald hatte man blutigen Stuhl und spuckte Blut, wurde immer kälter und starb. Nach dem Tod krochen Maden aus den Brandwunden, aus dem kalten Körper heraus. Das war die Hölle auf Erden. Solche Leichen gab es viel, nicht nur eine oder zwei. Die eingelieferten Soldaten starben alle so. Das ist wirklich die Hölle. So war das.
Am 15 August hieß es im Radio, dass es eine wichtige Sendung gebe. Ich war zu der Zeit im Lazarett. Ich hörte mit anderen dort liegenden Soldaten zusammen zu. Als ich die Stimme seiner Majestät hörte, „Unerträgliches ertragen, Unhinnehmbares hinnehmen,“ wusste ich, dass der Krieg zu Ende war. Das war seltsam für mich als Soldat. Es war gerade die Zeit, in der die Volksschule in Ôno wieder begann. Es wurde befohlen, dass alle Atombombenopfer ins Heereslazarett in Ôno umziehen müssen. Da es mir schon besser ging, verließ ich bei dieser Gelegenheit das Lazarett und kehrte in meinen Heimatort in Yukimachi zurück. Alle anderen Atombombenopfer zogen ins Heereslazarett in Ôno um. Es wurde dann beim Makurazaki-Taifun fortgerissen, und Patienten und untersuchende Professoren kamen um. Im Februar 1946 kam ich nach Hiroshima zurück und er öffnete ein Uhrengeschäft in der Brandruine in Funairi-Kawaguchi-Chô.
【Nach Brasilien】
Etwa 10 Jahre nach dem Atombombenabwurf bekam ich Leukämie. Die weißen Blutkörperchen vermehrten sich, ich hatte hohes Fieber. Ich zitterte wie bei Malaria, und meine Frau und Kinder mussten mich mit der Bettdecke fest halten. Zwei Jahre ging das so. Das fand ich merkwürdig, aber es war so. Im elften Jahr hat besuchte ein alter Mann, der aus Brasilien zurückgekommen war, mein Geschäft und lud mich dorthin ein. Aber ich hatte erstmal keine Lust. Der Mann sagte, São Paulo liege etwa 800 Meter über dem Meeresspiegel und habe gutes Klima. Es gebe weder Fliegen noch Flöhe noch Diebe. Er beschrieb es wie ein göttliches Land. Ich achtete kaum auf das, was er sagte. Aber ein Jahr später veränderte sich die Situation in Japan. Ein Uhrladen brachte nichts mehr ein. Es erschien Batterieuhren und keiner wollte mehr Uhren reparieren lassen. Ich hatte ja auch die Atombombenkrankheit. Jemand riet meiner Frau und mir, „Das ist für euch beide als Atombombenüberlebende doch gut.“ Nun änderte ich meine Meinung. Obwohl meine Eltern und Verwandten alle dagegen waren, entschloss ich mich, nach Brasilien zu fahren.
Am 2. Februar 1956 fuhren wir mit dem Schiff von Kôbe aus ab. In einem japanischen Viertel eröffnete ich ein kleines Uhrengeschäft. Aber es kamen nur brasilianische Kunden. Weil ich die Sprache nicht verstand, ging es mit dem Geschäft nicht weiter. Ich musste es dicht machen. Um die Sprache zu lernen, arbeitete ich bei einem jüdischen Brasilianer als Uhrenhandwerker. Dadurch konnte ich die Sprache lernen und uns den Lebensunterhalt verdienen. Meine Frau arbeitete in Heimarbeit. Vielleicht weil ich Japaner bin, wurde meine Ehrlichkeit so anerkannt, dass ich alle Ladenschlüssel bekam. Wie ein Geschäftsführer arbeitete ich bis 1984. Die Kinder haben studiert und geheiratet.
【Gründung der Hibakusha-Gesellschaft】
Ich wusste schon, dass es auch in Brasilien Atombombenopfer gibt. Aber sie erhielten keinerlei Hilfsleistung aus Japan. Ich sprach mit meiner Frau und meinen Kindern darüber, wie man den Atombombenopfern helfen könnte und wir bekamen die Unterstützung eines Zeitungsverlages. Mit 27 Personen gründeten wir dann eine Hibakusha-Gesellschaft. Am Anfang war ich der Vorsitzende, meine Frau Generalsekretärin. Die Gesellschaft wurde 1984 gegründet. In diesem Jahr reiste ich auf eigene Kosten zum ersten Mal seit 19 Jahren nach Hiroshima zurück, die Vereinssatzung im Gepäck. Für die Reisekosen verwendeten wir auch das Geld, das meine Frau fleißig gespart hatte. Ich besuchte auch das Sozialministerium. Aber die Beamten sagten mir kaltbütig, „Sie haben sich von ihrem Land abgewandt, da kann Japan nichts für Sie tun. Sie sollten sich an den brasilianischen Staat wenden.“ So war die Realität der Auswanderer.
Im Außenministerium traf ich einen Diplomaten, der beim Konsulat in São Paolo tätig gewesen war. Damals besuchte wurden die Atombombenopfer in Nordamerika alle zwei Jahre von einer Ärztegruppe aus Japan besucht. Da ich das wusste, bat ich darum, dass sie auch nach Südamerika kommt, weil es auch dort Atombombenopfer gibt. Schon im nächsten Jahr kam eine ärztliche Delegation. Diese Aktion, die von Sozialministerium, Außenministerium, Präfektur Hiroshima und Präfektur Nagasaki gemeinsam getragen wird, läuft noch heute. Als meine Frau und ich zum ersten Mal die Rechtsanwältin Frau Shiina in Tokio trafen, sagte sie uns, "Die Regierung hilft den Atombombenopfern im Ausland nicht.“ Sie sagte ganz deutlich, „Es gibt keinen anderen Weg, als den Staat zu verklagen.“ Aber ich hatte keine Lust, den Staat zu verklagen. Deshalb ließ ich die Sache einfach auf sich beruhen. Aber sie hatte doch recht.
Letztendlich war es so, dass wir den Staat verklagen mussten. Als ich mit den anderen Atombombenopfern darüber sprach, waren sie dagegen. „Herr Morita, lassen Sie es bitte nicht zum Prozess kommen. Wenn ich auch in Brasilien lebe, bin ich doch Japaner. Wenn wir auch Atombombenopfer sind, sollten wir doch keinen Prozess gegen den japanischen Staat führen - wir sind schließlich Japaner.“ Aber ich wusste schon, dass es keinen anderen Weg gibt. Ich wagte den Schritt, vors Gericht zu ziehen. Deshalb konnten wir den Hibakusha-Gesundheitspflegezuschuss erhalten.
【Den Hass überwinden】
Ich sehe ich die Hölle des 6. August vor meinen Augen. Die todgeweihten Schüler, die mich baten, Rache zu üben, und starben. Der feste Entschluss zur Vergeltung änderte sich noch am selben Tag. Als ich die Menschen in der Straßenbahn, in der Stadt, im Fluss sah, dachte ich nicht mehr an Rache. Sondern, dass sich so etwas nie wiederholen darf. Das führte dazu, dass ich danach in der Friedensbewegung aktiv wurde. Nun sind wir Mitglieder der Hibakusha-Gesellschaft in Brasilien in der Friedensbewegung engagiert. Obwohl unser Portugiesisch nicht besonders gut ist, erzählen wir mit der hiesigen Sprache den jungen Brasilianern wie es damals in Hiroshima war, und wie wertvoll der Frieden ist. Dass es nie wieder Atombombenopfer auf der Welt geben darf, dass Nagasaki die letzte Stadt sein muss, auf die eine Atombombe geworfen wurde, uns bis zum Lebensende für den Frieden einzusetzen, das ist, denke ich, unsere Aufgabe. Ich verspreche Ihnen, für den Rest meines Lebens alles dafür zu geben.
Übersetzung: Prof. Dr. Eiichi KIDO
Übersetzungs-Kontrolle: Annette HANSEN
Übersetzungs-Koordination: NET-GTAS(Network of Translators for the Globalization of the Testimonies of Atomic Bomb Survivors )
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